Foodtrucks im Scheinwerferlicht

Foodtrucks im Scheinwerferlicht

Grosser Auftritt des Foodtruck Verband Schweiz an der IGEHO, dem bedeutendsten Branchentreffpunkt des Schweizer Gastgewerbes mit in diesem Jahr über 48 500 Besucherinnen und Besuchern. An drei Paneldiskussionen wurden dem interessierten Publikum der nun mittlerweile auf den Tag genau vier Jahre alte Verband und dessen Mitglieder nähergebracht.

Wenn es im Gastgewerbe eine Konstante gibt, dann ist es die Veränderung. Die Bedürfnisse der Gäste befinden sich in einem Wandel, der heute schneller stattfindet als je zuvor. Genau darin liegt ein Erfolgsfaktor der mobilen Gastronomie: Ständig draussen bei den Leuten, ist sie am Puls der Zeit und reagiert auf die sich verändernden Bedürfnisse unmittelbar. Ein Angebot, das nicht gewünscht wird, verschwindet wieder so schnell von der Bildfläche, wie es aufgetaucht ist.


Die Gäste an den Paneldiskussionen, die selbst Foodtrucks betreiben, gehören natürlich zu denen, die sich durchgesetzt haben und die von ihren spannenden und oft turbulenten Geschichten bis zum Erfolg erzählen konnten. Es ist ein Business, das neben dem Geschäftssinn nicht nur viel Herzblut erfordert, sondern eine ganze Anzahl unterschiedlichster Kompetenzen: Der Koch beispielsweise ist zugleich Chauffeur, Handwerker, Sicherheitstechniker, Logistiker, Chef de Service und Putzkraft – hohe Anforderungen, die Neulingen der Branche oft nicht bewusst sind. Die lebhaften Schilderungen von Alex Sgouros von Oh My Greek und Mauro Mantovani von Mundo del Gusto, beide im Vorstand des Foodtruck Verband Schweiz, sowie von Daniel Scheidegger von Big Charlie aus Basel veranschaulichten dieses hohe Anforderungsprofil eindrücklich. Vor allem aber betonten sie in den Panels die Vorteile der Vernetzung und der vielen Partnerschaften, die der Verband in den letzten Jahren aufbauen konnte.

Diese tragende Rolle des Verbands ist das Resultat jahrelanger kontinuierlicher Aufbauarbeit, allen voran durch dessen Mit-Gründer Andreas Albonico-Seiler, der ausserdem die Plattform und Agentur für mobile Küchen «Foodtrucks Schweiz» betreibt, die er im Jahr 2017 gegründet hat. Oberste Maxime ist für den Foodtruck Verband Schweiz seit seinen Anfängen im Jahr 2019 die Qualität in der Branche: Indem Wissen und Erfahrungen gebündelt und ausgetauscht werden, kommt es zu einer Qualitätssteigerung der Dienstleistungen. Ja, die Mitgliedschaft eines Foodtrucks beim Verband hat sich mittlerweile, etwa unter Kunden im Cateringbereich, als eine Art Qualitätssiegel herumgesprochen.

Andreas Albonico-Seiler sieht einen anhaltenden Megatrend, der letztlich den Aufschwung der mobilen Gastronomie ermöglicht hat: «Die Mediterranisierung der Lebensweise ist unumkehrbar. Wir sind heute viel öfter draussen als noch vor 20 oder 30 Jahren, und zwar in offenen Umgebungen, die Begegnungen ermöglichen; viel seltener dagegen in der traditionellen Gaststube oder in der eng bestuhlten Gartenbeiz.» Dies bestätigten auch Maja Giger, die als Gründerin von Swiss Wedding World als Partnerin des Verbands auf dem Panel zu Gast war, und Luna Doberer vom Aperolino Foodtruck, die im Vorstand des Foodtruck Verband Schweiz ist und die drei Talks mit Bravour moderierte.


Neben dem Alltagsgeschäft, etwa der Mittagsverpflegung bei Firmen, und Streetfoodfestivals, bildet das Catering für besondere Anlässe ein wesentliches Standbein vieler Foodtruck-Unternehmen, und dazu zählen immer öfter auch Hochzeiten: «Der grösste Trend bei Hochzeiten ist ganz klar die Individualität, und es zieht die Gesellschaften nach draussen. Topaktuell sind zum Beispiel Berghochzeiten und offene Scheunen auf Bauernhöfen. Das Brautpaar und die Gäste wollen in ungezwungener Atmosphäre, mit viel Charme heiraten, anstatt in einem Saal in einer eher starren Umgebung. Die Planung erfolgt also ganz nach dem Motto ‹Erlebnis›.» Ihre Teilnahme am Panel zeigte auch, wie wertvoll die aktive Netzwerkarbeit des Verbands für die gesamte Foodtruckbranche ist. Kurz, Foodtrucks sind in der Gastrobranche heute nicht mehr wegzudenken – dies wurde an der IGEHO 2023 deutlich.

Text: Dominic Vögtli